Migräne-Geplagte können aufatmen. Eine neue Studie belegt, dass Menschen, die unter dieser Krankheit leiden, nicht stärker demenzgefährdet sind als andere. Die Untersuchungen einer Gruppe von Medizinern um Tobias Kurth von der Harvard Medical School widerlegen damit frühere, anderslautende Ergebnisse. Veröffentlicht wurde die Studie kürzlich im British Medical Journal.
Über 6000 Frauen befragt
Frauen sind weitaus häufiger von Migräne und Demenz betroffen als Männer. Deshalb vermuteten die Forscher einen Zusammenhang zwischen den beiden Krankheiten. Sie befragten 6349 Frauen über 64 Jahre, die an einer anderen Langzeitstudie beteiligt waren. 853 von ihnen litten unter Migräne, davon wiederum 195 an den Kopfschmerzattacken mit zusätzlicher Aura. Dies ist eine besonders ausgeprägte Form der Krankheit, verbunden mit Sehstörungen und starkem Übelkeitsempfinden.
Die Probanden und die Kontrollpersonen wurden zweimal im Abstand von zwei Jahren befragt. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass der Verlust an kognitiven Fähigkeiten nur sehr gering war. Vor allem traten keine Unterschiede zwischen den verschiedenen Gruppen auf. Auch bei den Patientinnen mit Aura-Migräne gab es keine größeren Abweichungen, im Gegenteil: in mehreren Tests schnitten Frauen mit Migräne besser ab, als Frauen ohne.
Frühere Studien widerlegt
Älteren Studien zufolge erlitten Menschen mit Migräne öfter Hirnschläge bzw. kleinere Hirninfarkte als Kontrollpersonen ohne Migräne. Auch die Infarkte können die Durchblutung des Gehirns verschlechtern und somit langfristig zu Demenzerscheinungen führen. Da die Gefäßschäden ebenfalls bei Frauen häufiger als bei Männern auftreten, wurde ein weiterer Zusammenhang zwischen den Krankheiten vermutet.
Allerdings waren die früheren Untersuchungen auf nur wenige Probanden beschränkt. Deshalb gehen die Forscher der neuen Studie davon aus, dass ihre Ergebnisse durch die große Zahl an Teilnehmerinnen stichhaltig genug sind, um einen Zusammenhang zwischen Migräne und Demenz verneinen zu können.
Homöopathische Mittel gegen Migräne
Laut einer Umfrage unter 400 Patienten und Patientinnen in deutschen und österreichischen Spezialeinrichtungen für Migränekranke, nahmen 25 % der Befragten homöopathische Mittel gegen die Kopfschmerzanfälle ein.
Als einschlägige Homöpathika gelten zum Beispiel
– Pulsatilla
– Ipecacuanha
– Natrium chloratum
– Cyclamen
– Gelsemium
– Psorinum
– Lachesis oder
– Iris versicolor
Bei einer Selbstauswahl der Mittel durch die Patienten kommen die Potenzen D6 und D12 in Frage.
Unter den Schüssler-Salzen eignen sich vor allem
– Calcium Phosphoricum (Nr. 2)
– Magnesium Phosphoricum (Nr. 7)
– Natrium Chloratum (Nr. 8) und
– Natrium Sulfuricum (Nr. 10)
Grundsätzlich gilt, die Beschreibungen der einzelnen Homöopathika sorgfältig zu lesen, um anhand des Erscheinungsbildes des Krankheitsverlaufs das richtige individuelle Mittel auswählen zu können.