Kamille – Die Allround-Heilpflanze

Ursprung

Die Kamille, auch echte Kamille genannt, gehört zu den seit Jahrhunderten angewandten Heilpflanzen, die in Eurasien beheimatet ist. Wuchs sie früher in erster Linie in Süd- und Osteuropa, sowie in Vorderasien, hat sie sich heute über den ganzen Kontinent ausgebreitet, ist auch in Nordamerika und sogar Australien zu finden. In der freien Natur ist sie allerdings immer seltener zu finden, da sie bevorzugt in der Nähe von Getreide wächst, dort aber als Schädling bekämpft wird.

Die beliebte Heilpflanze mit dem sehr charakteristischen Geruch wurde 1987 zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Die wissenschaftliche Wirkung von Kamille-Präparaten ist inzwischen sogar wissenschaftliche belegt.

Inhaltsstoffe

Als Heilmittel werden vor allem die Blüten der Kamille genutzt, aus denen ätherisches Öl gewonnen wird. In diesem ätherischen Öl sind zahlreiche Substanzen enthalten, wie z.B. das der Kamille eigene Matricin oder Bisabolol, das entzündungshemmend wirkt.

Auch Flavonoide sind ein wichtiger Bestandteil der Kamille. Diese sind einer der Wirkstoffe, die auch in wässrigen Kamille-Lösungen, wie z.B. wirken, viele andere Inhaltsstoffe sind nur in alkoholischen Lösungen effektiv. Des Weiteren sind Cumarine, Carbonsäuren und Schleimstoffe enthalten.

Anwendung als Heilpflanze

Die Kamille gilt als Allround-Heilmittel, das äußerlich wie innerlich für sehr viele Leiden eingesetzt wird, so dass hier nur die wichtigsten genannt werden können. Allgemein wirken Kamille-Extrakte entzündungshemmend, krampflösend, antibakteriell, fungizid und die Wundheilung wird angeregt.

äußerliche Anwendung

Äußerlich wird Kamille oft bei Entzündungen und Wunden eingesetzt, damit Verletzungen schneller heilen. Beliebt sind Salben aber auch Bäder und Spülungen. Auch bei Reizungen der Haut wie Sonnenbrand kann Kamille die Beschwerden lindern.

Bei Erkrankungen der Atemwege können Kamilleextrakte in Wasser verdünnt inhaliert werden.

innerliche Anwendung

Kamillentee findet sich in fast jeder Hausapotheke und wird bevorzugt bei Magendarmbeschwerden eingesetzt. Überschießende Magensäure kann mit Kamille bekämpft werden, aufgrund der krampflösenden Wirkung werden Magen und Darm beruhigt.

Bei Entzündungen der Mundschleimhaut oder in Hals und Rachen ist Kamille sehr effektiv.

Mögliche Neben- und Wechselwirkungen

Wurden früher bei Augenentzündungen gern Augenauflagen in aufgegossener Kamille getränkt, wird heutzutage dringend davon abgeraten, da aufgrund von hygienischen Unreinheiten Infektionen entstehen können.

Ein Großteil der Kamillenpräparate enthält Alkohol. Bei der Behandlung von Kindern, Leberkranken und Alkoholikern sollte daher immer die Packungsbeilage beachtet werden.

Wie bei allen pflanzlichen Präparaten können auch bei der Kamille allergische Reaktionen auftreten.