Sanfter Tourismus ist ein Trend der letzten Jahre. Zu recht, meint dies doch Natur und Land kennen zu lernen statt Ballermann und Betonburgen. Am Beispiel Mallorca soll gezeigt werden, was sanfter Tourismus heißen kann – gilt doch Mallorca als der Inbegriff von Massentourismus.
Zunächst: Sanfter Tourismus und das Flugzeug stehen sich nicht zwingend unversöhnlich gegenüber, schließlich ist auf einigen Strecken das Fliegen unvermeidbar. So gibt es nach Mallorca eine alternative Anreisemöglichkeit, diese führt mit der Bahn nach Barcelona und von dort mit der Fähre auf die Insel. Allerdings dauert diese Form der Anreise aus Norddeutschland zwei Tage, eine Alternative besteht in der Auswahl einer Fluggesellschaft, die durch Spenden für Aufforstungsprogramm den Ausstoß klimaschädlicher Gase ausgleicht.
Sanfter Tourismus meint auch: Kontakt zur einheimischen Bevölkerung wozu Sprachkenntnisse wichtig sind. So ist die Sprache der auf Mallorca heimischen Bevölkerung Katalanisch mit einigen wenigen Abweichungen zur Standardsprache. Spanisch ist die Sprache der auf Mallorca Eingewanderten. Zwei Abweichungen zur Standardsprache, nämlich der Balearische Artikel und die Nichtreduktion unbetonter Vokale, lassen sich leicht erlernen, die gegenüber dem Schriftbild unveränderte Aussprache der unbetonten Selbstlaute stellt für Lernende sogar eine Erleichterung dar. Wer auf Mallorca sanften Tourismus statt eines Ballermann-Besuches ausübt, findet im Hinterland sowie in Seitenstraßen selbst der Hauptstadt preiswerte Restaurants mit landestypischen Speisen.
Auch bei der Wahl des Verkehrsmittels auf der Insel unterscheidet sich sanfter Tourismus vom Massentourismus, indem der Urlauber den öffentlichen Personennahverkehr und das Fahrrad benutzt. Auf Mallorca verkehren zahlreiche öffentliche Verkehrsmittel, jeder Ort der Insel wird mehrmals am Tag von Bussen oder Zügen angefahren. Beim Ausleihen von Fahrrädern ist darauf zu achten, einen Fahrradhelm mitzunehmen oder auszuleihen, da ein solcher in Katalonien vorgeschrieben ist. Während der Radtouren lässt sich die einzigartige Landschaft Mallorcas mit ihren zahlreichen Felsen und den Mandelbäumen genießen. Der Besuch kleiner Dorfkirchen lohnt sich. Sanfter Tourismus bedeutet selbstverständlich nicht, auf alle bekannten Sehenswürdigkeiten zu verzichten, die wunderschöne Kathedrale in Ciutat (Palma) möchte kein Mallorca-Besucher verpassen.
Auch Baden und sanfter Tourismus passt sehr gut zusammen. Während die bekannten Strände oft überlaufen sind, findet der vom echten Mallorca begeisterte Gast an vielen nur schwer zugänglichen Buchten Ruhe, Erholung und ideale Bedingungen zum Baden vor. Sanfter Tourismus bedeutet selbstverständlich auch, nicht zur Verschmutzung von Stränden beizutragen. Fazit: Wer Land und Leute wirklich entdecken will, nimmt mehr mit nach Hause! Und wer in ärmere Länder reist, kann auch durch Spenden zu deren Entwicklung beitragen.
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