Der Ayurveda – Lebensweisheit aus Indien

Zusammen mit der traditionellen chinesischen Medizin gehört der Ayurveda zu den ältesten Heilkünsten der Naturheilkunde. Die Ursprünge liegen in Indien. Der Begriff Ayurveda stammt aus dem indischen Sanskrit und bedeutet Lebensweisheit oder Lebenswissenschaft.

Heutzutage werden im Westen nicht nur die überlieferten ursprünglichen Formen des Ayurveda gelehrt, sondern es hat sich auch ein Markt für zahlreiche Ayurveda Produkte und spezielle Ayurveda Wellness entwickelt, der zwar dem Grundgedanken der Ganzheitlichkeit folgt, aber in einigen Fällen durchaus als reine Geldmacherei anzusehen ist.

Die Ayurveda Ausbildung in den Ursprungsländern und im Westen

In dieser so alten Tradition sind heute nur noch Bruchstücke der Jahrtausende alten Therapien erhalten geblieben. Trotzdem haben die unterschiedlichen Ayurveda Typen erfolgreich Einzug in die westliche Alternativmedizin gehalten und wurden seit Anfang der 1980er Jahre von einer Gruppe von Ayurveda-Spezialisten in ein zeitgemäßes Gewand gekleidet. Eine professionelle Ayurveda Ausbildung ist seitdem auch außerhalb Indiens möglich.

In Indien und Sri Lanka ist die ayurvedische Heilkunst ein anerkannter Studiengang, den die späteren Ayurveda-Ärzte ebenso wie ein westlicher Medizinstudent mindestens fünfeinhalb Jahre absolvieren müssen. Diese Standards können europäische Institute noch nicht erreichen.

Trotzdem kann Ayurveda die westliche Medizin bereichern. Wie, erfahren Sie im Video:

Anwendungsgebiete

Grundsätzlich ist eine Ayurveda Behandlung bei allen Arten von Beschwerden möglich, sie bietet sich aber bevorzugt zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens und zur Behandlung von Stresssymptomen an. Auch die unterstützende Therapie bei schweren Erkrankungen, wie z.B. Krebs, wird empfohlen.

Weitere Indikationen sind angezeigt bei:

  • Abwehrschwäche, Fieber und allgemeinen Schwächezuständen
  • Altersbedingten Krankheiten, wie degenerativen Erkrankungen, Parkinson, Alzheimer
  • Atemwegserkrankungen
  • Herzkreislauferkrankungen
  • chronischen Erkrankungen, wie z.B. Diabetes, Hepatitis
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates
  • neurologischen Erkrankungen
  • psychischen Erkrankungen
  • gastrointestinalen Erkrankungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Wassereinlagerungen
  • Hauterkrankungen
  • Stoffwechselkrankheiten und Übergewicht

Durchführung einer Therapie

Beginn jeder Ayurveda Therapie ist die ganzheitliche Diagnose, die nach einem persönlichen Gespräch gestellt wird. Mit der Zungen- und Pulsdiagnostik wird die körperliche Verfassung untersucht. Daraufhin nimmt der Therapeut eine Einteilung des Patienten in einen bestimmten Dosha-Typen vor. Es existieren nach ayurvedischer Vorstellung drei Lebensenergien (Doshas):

  • Vata, das Bewegungsprinzip, symbolisiert durch Wind, Luft und Äther, auch Pneuma genannt
  • Pitta, das Feuer- bzw. Stoffwechselprinzip, symbolisiert durch Feuer und Wasser, auch Chole genannt
  • Kapha, das Strukturprinzip, symbolisiert durch Erde und Wasser, auch Phlegma genannt

Bei einem gesunden Körper sollen sich die Doshas im Gleichgewicht befinden, bei Störungen des Systems herrschen ein oder zwei Doshas vor. Der Therapeut untersucht die dominanten Doshas, um die passende Therapieform für den Patienten zu entwickeln.

Daraufhin werden die vier zentralen Elemente der Ayurveda individuell kombiniert:

  • ayurvedische Massage und –Reinigungstechniken
  • die Ernährungslehre
  • die Pflanzenheilkunde
  • Yoga

Mit den Reinigungstechniken, wie

  • Massagen,
  • Einläufen und
  • gezieltem Erbrechen,

sollen Giftstoffe aus dem Körper ausgeschwemmt werden.

Heilmittel und die Ayurveda-Ernährung sollen das Gleichgewicht des Körpers wieder hergestellt werden.

Im Westen hat sich besonders das sanfte Yoga zur Steigerung des Wohlbefindens durchgesetzt:

Grundlagen der Ayurveda Ernährung

Eine im Ayurveda empfohlene Ernährung ist die sogenannte sattvische, in der Milchprodukte, Getreide, Obst und Gemüse empfohlen werden. Fleisch sollte mit Bedacht genossen werden. Den einzelnen Dosha-Typen werden außerdem noch individuelle Ernährungsempfehlungen mit auf den Weg gegeben. Zudem werden Hinweise gegeben, wie das Essen zu sich genommen werden soll, z.B. soll man

  • sich nie vollkommen satt essen,
  • zwischen den Mahlzeiten mindestens drei Stunden nichts essen,
  • nur essen, wenn man Hunger hat und
  • nie mit aufgeregtem Gemüt.

Eine ausgewogene Ernährung soll das Leben verlängern und das Wohlbefinden verbessern.

Wie wirkt Ayurveda?

Die ayurvedische Medizin folgt dem Prinzip der Ganzheitlichkeit. Der Körper wird als Einheit von

  • Körper,
  • Sinnen,
  • Verstand und
  • Seele

angesehen. Durch die Ayurveda Behandlung soll ein Ungleichgewicht in dieser Einheit wieder hergestellt werden. So wird das Wohlbefinden gesteigert und das Immunsystem gestärkt.

Gibt es Risiken?

Bei einigen Reinigungstechniken zur Entgiftung ist eine Veränderung des Blutbildes möglich, reguliert sich aber normalerweise kurz nach der Behandlung wieder.

Ein unsicherer Faktor in der Bestimmung von Komplikationen bei der Ayurveda Behandlung stellen die manchmal mangelhaften Sicherheitsbestimmungen von Ayurveda Traditionsbetrieben dar. Heilmittel, die von großen Pharmaunternehmen hergestellt werden, stellen im Vergleich dazu hygienischere und hochwertigere Produkte her, halten sich aber nicht immer an die traditionellen Rezeptvorschriften.