Mit der Bewegungstherapie immer in Bewegung

Mangelnde Bewegung gilt heute als Auslöser vieler Zivilisationskrankheiten. Verspannungen, Kopfschmerzen und degenerative Gelenkerkrankungen werden durch zunehmend sitzende Tätigkeiten verursacht oder begünstigt.

Eine gezielte Bewegungstherapie soll helfen, Bewegungsdefizite auszugleichen, aber auch den Heilungsverlauf einiger Erkrankungen zu unterstützen. Sie kann als Unterstützung einer konventionellen Behandlung eingesetzt werden.

Unter dem Oberbegriff der Bewegungstherapie werden alle Therapieformen zusammengefasst, die den Zustand des Patienten mit gezielten körperlichen Übungen positiv beeinflussen sollen, wie z.B. Physiotherapie, Ergotherapie, Wassergymnastik, Tanztherapie und Sporttherapie.

Integrative Bewegungstherapie und andere Sonderformen

Sonderformen sind die integrative Bewegungstherapie, die im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung durchgeführt wird und die Selbstwahrnehmung des Körpers schulen soll, die konzentrative Bewegungstherapie, ebenfalls ein psychotherapeutisches Verfahren, und die Hippotherapie, eine Bewegungstherapie mit Pferden, die besonders zur Behandlung von Autisten eingesetzt wird.

Bewegungstherapie Ausbildung

Einige Formen der Bewegungstherapien werden durch Ergotherapeuten oder Krankengymnasten durchgeführt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, eine Bewegungstherapie Ausbildung zu absolvieren. Ein Bewegungstherapeut benötigt üblicherweise eine Ausbildung im Gesundheitsbereich und eine Weiterbildung in der Bewegungstherapie. Zur Ausübung des Berufes ist eine Approbation oder eine Erlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz notwendig.

Anwendungsgebiete

Bewegungstherapien werden in erster Linie zur Behandlung von Erkrankungen des Bewegungsapparates, aber auch zur Rehabilitation eingesetzt.

Anwendungsgebiete sind:

  • Muskel- und Gelenkprobleme
  • Rückenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Erschöpfungszustände
  • psychosomatische Erkrankungen
  • Herzkreislauferkrankungen
  • die Behandlung von Unfallfolgen
  • psychische Erkrankungen

Durchführung

Die Methodik der zahlreichen Formen der Bewegungstherapie ist sehr unterschiedlich. Rein körperliche Übungen dienen dem Muskelaufbau und der Stabilisierung von Herz und Kreislauf. Bei einer Hippotherapie arbeitet der Therapeut mit Pferden. Übergewichtigen Patienten wird in erster Linie eine Wassertherapie empfohlen, da die Bewegung im Wasser gelenkschonend ist.

Wirkungsweise

Die Ziele einer Bewegungstherapie sind unterschiedlich anzusiedeln. Je nach Therapieform sollen Muskeln aufgebaut werden (z.B. bei Rückenschmerzen oder zur Behandlung von Unfallfolgen), Herz und Kreislauf sollen gestärkt und normalisiert werden (bei Herzkreislauferkrankungen) oder durch die Selbsterfahrung des Körpers sollen psychische und psychosomatische Erscheinungen gelindert werden.

Risiken und Komplikationen

Eine Bewegungstherapie kann typische Gewöhnungssymptome hervorrufen, wie sie auch zu Beginn einer sportlichen Tätigkeit auftreten:

  • Muskelkater
  • Müdigkeit

Diese Symptome verschwinden aber im Laufe der Behandlung.