Hydrotherapie – Die Kraft des Wassers

Mit der Hydrotherapie werden alle Behandlungen bezeichnet, die mit Wasseranwendungen einhergehen (zum Unterschied zur Balneo-Therapie siehe Balneotherapie). Die Therapien erfolgen nur äußerlich, es werden keinerlei innere Anwendungen des Wassers verordnet.

Entscheidend bei einer Hydrotherapie ist die Temperatur des Wassers. Kalte Anwendungen (unter 33°C) und warme Anwendungen (über 38°C) wechseln sich ab, um die gewünschte Linderung der Symptome, wie z.B. Gelenkbeschwerden, zu erreichen.

Zwar werden Wassertherapien schon seit Jahrtausenden genutzt, Wegbereiter der modernen Hydrotherapie ist aber Sebastian Kneipp, der für seine Kneipp-Kuren berühmt geworden ist. Diese Praktiken werden auch heute noch unverändert ausgeübt.

Anwendungsgebiete

Die Hydrotherapie wird genutzt zur

  • Behandlung von chronischen und akuten Erkrankungen
  • Rehabilitation
  • Vorbeugung
  • Abhärtung

Konkret sind dies:

  • Herzkreislauferkrankungen
  • ein schwaches Immunsystem
  • Erkrankungen des Bewegungsapparates

Durchführung

Die Anwendungen einer Hydrotherapie sind je nach Beschwerden unterschiedlich. Typisch sind:

  • Güsse
  • Wickel
  • Bäder
  • Dampfsaunen

Die Temperaturen variieren. Die Behandlung wird in fünf Zustände eingeteilt:

  • kalt
  • warm
  • wechselwarm
  • heiß
  • als Dampf

Besonders gute Erfolge lassen sich bei der Hydrotherapie in Kombination mit anderen Therapieformen, wie einer Ernährungsumstellung und Entspannungsübungen erreichen.

Wirkungsweise

Das naturheilkundliche Prinzip der Hilfe zur Selbstheilung kommt auch bei der Hydrotherapie zum Tragen. Durch die Anwendungen wird der Organismus gereizt und so gezwungen, zu reagieren. Durch die unterschiedlichen Temperaturen während der Behandlung wird z.B. die Durchblutung verbessert. Durch die Therapie werden die Abwehrkräfte gestärkt, was zur Folge hat, dass weniger Infektionen auftreten. Bestehende Beschwerden können gelindert werden.

Risiken und Komplikationen

Bei einer richtigen Anwendung und unter fachkundiger Aufsicht sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Im Vorfeld sind allerdings einige Voraussetzungen zu klären.

Hydrotherapien sind nicht geeignet bei:

  • entzündlichen Hauterkrankungen
  • schweren Venenleiden
  • akuten und schweren Infektionen
  • schwerwiegenderen und großflächigen Verletzungen

Bei folgenden Patienten ist besondere Vorsicht geboten:

  • Menschen mit Herzkreislauferkrankungen
  • Erkrankte mit metallischen oder elektronischen Implantaten

Bei folgenden Beschwerden können die Symptome verschlimmert werden:

  • Entzündungen
  • Blutungen
  • Ödeme

Sprechen Sie vor einer Hydrotherapiebehandlung mit Ihrem Arzt oder Heilpraktiker, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie zu einer der Risikogruppen gehören.

Nicht zu verwechseln – Die Colon Hydrotherapie

Nicht zu verwechseln ist die Hydrotherapie, bei der es sich nur um äußerliche Anwendungen handelt, mit der Colon Hydrotherapie. Bei der Colon Hydrotherapie handelt es sich um eine naturheilkundliche Form der Darmspülung.

Wenn Sie mehr über diese Therapieform erfahren möchten, bietet Ihnen der Bundesverband der Colon-Hydro-Therapeuten e.V. unter www.bcht.de weiterführende Informationen.