Wann Ihnen eine Hypnose-Therapie helfen kann

Bei verschiedenen psychischen Problemen und Störungen wird heute Hypnose zur Therapie genutzt. Im Folgenden finden Sie Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Thema, die Ihnen helfen, herauszufinden, inwieweit Ihnen eine Hypnose-Therapie helfen kann.

Fachliche Voraussetzungen für Hypnose-Therapeuten

Die medizinische Anwendung von Hypnose ist den dafür zugelassenen Vertretern der Heilberufe vorbehalten. Dies können Ärzte und Zahnärzte, aber auch Heilpraktiker und Psychologische Psychotherapeuten sein, die über eine Heilerlaubnis oder eine Approbation verfügen und entsprechende Kenntnisse im Bereich Hypnose-Therapie erworben haben.

Besonders beliebt ist die Erickson’sche Hypnotherapie, die auf den Psychiater Milton H. Erickson zurück geht. Ericksons Vorstellungen von der Hypnose-Therapie als Form der Psychotherapie prägte die Vorstellung der modernen medizinischen Hypnose.

Bei der Hypnose als Entspannungsmethode ist keine Heilerlaubnis erforderlich, da sie in ihrer Wirkungsweise mit Autogenem Training, Yoga oder progressiver Muskelentspannung vergleichbar ist. Sie darf in Deutschland rein rechtlich von jedem angewandt werden, sofern damit keine Krankheiten behandelt werden.

Eine deutliche Abgrenzung der Therapie mit Hypnose muss von der Showhypnose stattfinden: diese dient der reinen Unterhaltung und verläuft vollkommen anders als eine medizinische Hypnotherapie-Sitzung, auch wenn zugegebenermaßen bestimmte Wirkungen, z.B. bei der Rauchentwöhnung, bei der Showhypnose erreicht werden. Von der allgemeinen Vorstellung, dass Beschwerden mit einer Sitzung und dem Schnipsen des Hypnotiseurs plötzlich verschwunden sind, müssen sich Interessierte also schnell verabschieden.

Der praktische Verlauf einer Hypnosesitzung

Den Beginn einer jeden Hypnosesitzung bildet stets ein Vorgespräch zur Besprechung der individuellen Besonderheiten. Die genaue Dauer der anschließenden Sitzung variiert, aber in der Regel sollten Sie mit etwa einer Stunde rechnen.

Insgesamt kann eine Behandlung bis zu 20 oder 30 Sitzungen erfordern. Bei diesen wird das Wachbewusstsein durch Konzentration, Überforderung oder Ablenkung so weit eingeschränkt, dass keine Filterung oder Kritik gegebener Suggestionen mehr erfolgt. Das Unterbewusstsein akzeptiert dann die ihm übergebenen Informationen oder Anweisungen als normal und wahr. So kann der Therapeut auf Dauer bestimmte unterbewusste Verhaltensmuster verändern, so dass sich eine Verbesserung der Beschwerden einstellt.

Ergänzend ist auch eine Einführung des Patienten in die Selbsthypnose möglich. Dabei wird die Hypnose als Entspannungstechnik erlernt, die täglich zuhause angewandt werden kann. Mit ein wenig Übung ist dann jeder Patient in der Lage, sich schnell zu entspannen und Energiereserven wieder aufzutanken. Selbsthypnose kann z.B. auch wirksam bei Schlafstörungen eingesetzt werden.

Wie sind Hypnose-Erfolge medizinisch nachweisbar?

Dass Hypnose tatsächliche Wirkungen auf den menschlichen Organismus hat, lässt sich mit wissenschaftlichen Methoden belegen. So sind Trance-Zustände beispielsweise mittels Kernspinresonanztomographie (MRT) oder auch mithilfe der Elektroenzephalografie (EEG) nachweisbar.

Zudem weisen zahlreiche Studien (siehe unsere weiterführenden Hinweise am Ende des Textes) eine eindeutige Wirkung der Hypnose-Therapie nach.

Welche Beschwerden mit Hypnose behandelbar sind

Hypnose wird vor allem bei folgenden Beschwerden eingesetzt:

  • Ängste und Phobien
  • Asthma
  • Allergien
  • Burn-Out
  • Migräne
  • sexuelle Störungen
  • Sprachstörungen
  • Schlafstörungen
  • Depressionen
  • Traumata
  • psychosomatische Erkrankungen
  • chronische Schmerzen und andere chronische Erscheinungen (wie z.B. chronischer Schwindel)

Auch zur Raucherentwöhnung wird die Hypnose-Therapie erfolgreich eingesetzt.

Wann ist eine Hypnotherapie nicht angeraten

Es gibt einige psychische Erkrankungen, bei denen man Hypnose nicht anwenden sollte, da in diesen Fällen die Krankheit verstärkt werden oder es zu akuten Schüben kommen kann.

Hier sind in erster Linie

  • akute Psychosen
  • psychotische Zustände und
  • paranoide Zustände

zu nennen.

Bezahlen die Krankenkassen Hypnosetherapien?

Eine Hypnose-Therapie wird von den gesetzlichen Krankenkassen leider nur in Ausnahmefällen übernommen. Die Gründe für eine Bewilligung unterscheiden sich von Kasse zu Kasse, so dass Sie sich direkt bei Ihrer Krankenkasse erkundigen müssen, ob die Kostenübernahme für die Therapie genehmigt werden kann. Zudem muss der Hypnose-Therapeut natürlich eine Kassenzulassung besitzen, wenn im Ausnahmefall eine Bewilligung möglich ist.

Bei privaten Krankenkassen stehen die Chancen besser. Hier kommt es allerdings auf den Versicherungstarif des Versicherten an. Erkundigen Sie sich also auch als Privatpatient über die Vorgaben Ihrer Versicherung.

Nutzen Sie ein Beratungsgespräch

Letztendlich haben Sie bei Interesse an einer Hypnose-Therapie die Möglichkeit, ein unverbindliches Beratungsgespräch in Anspruch zu nehmen. Hier können Sie individuell klären, ob eine Behandlung Ihrer Beschwerden durch Hypnose möglich ist und ob und welcher Zeit ein Therapieerfolg zu erwarten ist. Danach können Sie sich entscheiden, ob Sie eine Therapie beginnen möchten. Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall schon einmal alles Gute!

Weitere Informationen:

  • www.meg-tuebingen.de – Milton Erickson Gesellschaft für medizinische Hypnose (hier finden Sie unter Downloads eine Übersicht zahlreicher Studien über die Wirksamkeit von Hypnose)
  • Hypnose: Wissenschaftliche Beweise – Artikel auf der Webseite des Bayrischen Rundfunks, 02.12.2011