Die Neuraltherapie – Störfelder erkennen und lösen

Die Neuraltherapie wurde in den 1920er Jahren von den Ärzten Ferdinand und Walter Huneke entwickelt. Sie gingen davon aus, dass durch das Spritzen eines lokalen Anästhetikums an vorher definierten Punkten eine Besserung von Krankheitssymptomen hervorgerufen werden kann.
Die Annahme ist, dass sogenannte Störfelder, die zum Teil an vollkommen anderen Körperstellen liegen als die Symptomatik, den Organismus schwächen und so auf Dauer Erkrankungen verursachen.

Als typische Störfelder haben sich nach eingehenden Neuraltherapie Erfahrungen erwiesen:

  • Narben
  • chronische Entzündungen, wie Kiefer- und Mandelentzündungen
  • die Schilddrüse
  • gynäkologische Beschwerden

Der Körper kommt durch sogenannte „Herde“ ins Ungleichgewicht und diese Unregelmäßigkeit reizt das Nervensystem bis dauerhafte Schmerzen und andere chronische Erscheinungen auftreten. Dieser negative Einfluss soll mit Hilfe der Neuraltherapie erkannt und durch die nachfolgende Behandlung nachhaltig ausgelöscht werden.

Anwendungsgebiete

Bevorzugt wird eine Neuraltherapie bei Beschwerden am Bewegungsapparat, Kopfschmerzen und Nervenschmerzen eingesetzt. Aber auch funktionelle Störungen des Magendarmbereichs und das Herzkreislaufsystems können durch den gezielten Einsatz von Betäubungsmitteln gebessert werden.

Durchführung der Neuraltherapie nach Huneke

Die Diagnostik geht von den Grundannahmen der Neuraltherapie nach Huneke aus:

  • Jede chronische Krankheit kann auf einem Störfeld beruhen.
  • Jede Körperstelle kann ein Störfeld sein oder werden.
  • Eine Erkrankung, die durch ein Störfeld ausgelöst wird, kann nur durch die Beseitigung des Störfeldes geheilt werden.

Es stehen zwei Behandlungsformen zur Verfügung:

  • die Segmenttherapie: der Therapeut spritzt ein Lokalanästhetikum in oder an die betroffene Stelle, wie z.B. bei Muskelverspannungen
  • die Störfeldbehandlung: die Krankheitsherde werden mit einem Lokalanästhetikum behandelt, um die Störfelder kurzzeitig zu unterbrechen. Erst wenn in direkter Folge der Injektion umgehend die Beschwerden für mehrere Stunden verschwinden, ist die Quelle der Erkrankung gefunden.

Wirkungsweise

Die Wirkungsweise einer Neuraltherapie ist nicht wissenschaftlich belegt, sondern beruft sich auf Erfahrungswerte. Durch die Unterbrechung der dauerhaften Nervenreize durch Störfelder soll der Organismus wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Hierzu werden Anästhetika wie Procain, Lidocain oder Prilocain verwendet.

Risiken und Komplikationen

Bei einer Neuraltherapie sind Nebenwirkungen möglich, in Einzelfällen in massivem Maße. Die Komplikationen, die sich ergeben können entstehen normalerweise durch eine Überempfindlichkeit gegen das gespritzte Betäubungsmittel:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Neurologische Symptome, wie Seh- und Sprachstörungen, Zittern und Unruhe
  • Hautausschläge
  • Herzrhythmusstörungen oder Krampfanfälle

Neben einer allergischen Reaktion kann es zu einer Infektion der Einstichstelle nach der Behandlung kommen.

Neuraltherapie Kosten

Da es sich bei der Neuraltherapie um ein alternativmedizinisches Verfahren handelt, das nicht wissenschaftlich belegt ist, übernehmen die Krankenkassen keinerlei Zuschüsse. Wenden Sie sich an Ihren Therapeuten, um sich einen Überblick über die Neuraltherapie Kosten zu verschaffen. Es gibt keine pauschalen Angebote, da sich die Dauer der Behandlung individuell nach der Gesundheitslage des Patienten richtet.