Ordnungstherapie – „Im Maße liegt die Ordnung…“

„…jedes Zuviel und jedes Zuwenig setzt an Stelle von Gesundheit Krankheit.“ Nach diesem Prinzip lehrte Sebastian Kneipp, nicht nur Erfinder der Kneipp-Kuren, sondern auch bekanntester Vertreter der Ordnungstherapie.

Der Ursprung dieser Therapieform ist allerdings viel älter und bezieht sich auf den Wortursprung des Ausdrucks „Diät“. Heutzutage mit einer Gewichtsabnahme oder mit einer speziellen Art der Ernährung verbunden, geht er auf den griechischen Begriff „diaita“ zurück, mit dem eine ausgewogene Lebensführung gemeint war.

Ein Leben im Gleichgewicht gilt auch in anderen Therapieformen, wie der Ayurveda und der Traditionellen Chinesischen Medizin als Grundlage eines Heilungserfolges.
Die Ordnungstherapie gehört nach Kneipps Ansicht zu den Grundlagen der klassischen Naturheilkunde.

Nach dem Schweizer Arzt Bircher-Brenner werden unter dem Begriff der Ordnungstherapie zahlreiche Therapieformen vereint, die zur Ordnung der Lebensverhältnisse beitragen. Die Behandlung folgt dem ganzheitlichen Ansatz.

Anwendungsgebiete

Da es sich bei der Ordnungstherapie nur um eine unterstützende Form der Behandlung handelt, die neben einer konventionellen Therapie angewandt werden kann, ist sie grundsätzlich zur Behandlung aller Krankheiten geeignet. Auch die Prävention ist ein wichtiges Thema. Ziel ist es, durch einen ausgeglichenen Lebensstil Krankheiten erst gar nicht entstehen zu lassen.

Durchführung

Eine Ordnungstherapie wird individuell umgesetzt. Der Arzt oder Heilpraktiker klärt in persönlichen Gesprächen die Lebenssituation des Patienten und analysiert problematische Lebensweisen, die das körperliche und seelische Gleichgewicht stören. Es wird dabei nach einem einfachen, logischen Prinzip vorgegangen: Was zu viel ist, wird weggelassen, was zu wenig ist, wird ergänzt. Wichtig ist es, den Mittelweg zu finden. Grundvoraussetzung ist die Motivation des Patienten, krankheitsfördernde Lebensgewohnheiten abzulegen.

Die Ordnungstherapie soll sich auf alle Lebensbereiche auswirken. Die Basis bilden:

  • eine ausgewogene Ernährung
  • eine gesunde Körperwahrnehmung
  • Entspannung
  • Psychohygiene
  • gesundheitsstärkende Methoden

Wirkungsweise

Durch die Umsetzung einer Ordnungstherapie sollen die Selbstheilungskräfte des Patienten aktiviert werden. Der Körper kommt ins Gleichgewicht und kann Energien entwickeln, die präventive oder heilende Entwicklungen unterstützen. Der Patient steht dabei im Mittelpunkt. Er selbst bekommt eine Möglichkeit, sich um seine Gesundheit zu kümmern.

Risiken und Komplikationen

Da bei einer Ordnungstherapie in den meisten Fällen eine komplette Umstellung der Lebensgewohnheiten notwendig ist, kann es zu Beginn der Behandlung zu Müdigkeit kommen, die sich aber mit der Gewöhnung des Körpers an die neuen Lebensumstände legt.